Fundstelle des Originaltextes: GBl. I 1985, Nr. 5, 68 - 69
I.
Ernährungsphysiologische RichtwerteDie Einhaltung der nachfolgenden Richtwerte für die Energie- und Nährstoffbereitstellung, die im Durchschnitt täglich je Gericht zu realisieren sind, ist die Voraussetzung für eine ernährungsphysiologisch hochwertige Schüler- und Kinderspeisung.
| | | Schüler der Kl. 1 - 6 | Schüler der Kl. 7 - 12 u. Lehrlinge | Kinder in Kindergärten |
| Nahrungsenergie | (kJ) | 2.900 | 3.500 | 2.000 |
| | (kcal) | 690 | 840 | 480 |
| Eiweiß | (g) | 22 | 26 | 15 |
| Fett | (g) | 22 | 27 | 16 |
| Kalzium | (mg) | 200 | 200 | 150 |
| Vitamin B1 | (mg) | 0,42 | 0,51 | 0,30 |
| Vitamin C | (mg) | 30 | 30 | 25 |
II.
LebensmittelnormenFür die Schüler- und Kinderspeisung sind innerhalb von 20 aufeinanderfolgenden Verpflegungstagen im Durchschnitt je Gericht folgende Lebensmittelmengen einzusetzen:
| | Schüler der Kl. 1 - 6 | Schüler der Kl. 7 - 12 u. Lehrlinge | Kinder in Kindergärten |
| Fleisch u. Fleischwaren oder Wurst *1) *2) | (g) | 40 | 30 | 20 |
| Geflügel | (g) | 10 | 20 | 10 |
| Ei *3) | (g) | 10 | 10 | 10 |
| Fischfilet o. Rundfisch | (g) | 10 | 10 | 5 |
| Milch *4) *5) | (ml) | 100 | 100 | 150 |
|
III.
Allgemeine Hinweise- 1.
Die Herstellung und Abgabe der Schülerspeisung ist altersdifferenziert unter Beachtung folgender Grundsätze durchzuführen:
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Gewährleistung der unterschiedlichen ernährungsphysiologischen Richtwerte und Lebensmittelnormen,
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an Tagen, an denen nur 1 Gericht angeboten wird, sollten die Schüler zwischen 2 Sättigungs- oder Gemüsebeilagen wählen können,
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die Essenausgabekräfte sollten entsprechend dem individuellen Wunsch des Schülers portionieren,
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für jeden Schüler ist zu gewährleisten, daß er bei Eintöpfen und Beilagen Nachschlag erhalten kann,
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beim Angebot von Eintopfgerichten ist Brot bereitzustellen,
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werden 2 Gerichte angeboten, sollte im Einzelfall ermöglicht werden, daß auch Speisen der anderen Altersgruppe - natürlich unterschiedlich portioniert - eingenommen werden können.
Darüber hinaus sind schrittweise für alle Schüler in den Einrichtungen der Schülerspeisung die Möglichkeiten der Selbstwahl von Salaten oder Nachspeisen oder auch Kuchen über Büfette zu schaffen.
- 2.
Bei der Kalkulation und Verwendung des Lebensmitteleinsatzes ist von den Lebensmittelnormen auszugehen. Bei der Herstellung ein und derselben Mahlzeit (Gerichteart) für verschiedene Altersgruppen ist die unterschiedliche Lebensmittelmessung wert- und mengenmäßig anteilig zu berücksichtigen.
- 3.
Über die täglich eingesetzte Lebensmittelmenge ist ein schriftlicher Nachweis zu führen.
- 4.
Zur Sicherung einer optimalen Gestaltung der Speisenpläne sind die Rezepturenkataloge für die Schüler- und Kinderspeisung anzuwenden.
- 5.
Die als Lebensmittelnormen aufgeführten Lebensmittelgruppen fördern eine ernährungsphysiologisch hochwertige Ernährung. Sie ermöglichen jedoch nur eine Annäherung an die ernährungsphysiologischen Richtwerte und sind bei der Speisenplangestaltung und Speisenherstellung durch differenzierte Lebensmittelauswahl in spezieller Weise zu ergänzen.